Graduierungen durch die DWF und den WVNW am 17.11.2012

Im Anschluss an den organisatorischen Umgestaltungsprozess innerhalb des Wushuverbandes NRW u. a. durch die Bildung von zusätzlichen Fachschaften und Fachgremien wurde auch die Anerkennung und Verleihung höherer Meistergrade beschlossen. Die dafür erforderlichen Formalien waren sehr zeitraubend, haben aber eine klarere Struktur in den WVNRW gebracht. Der Verbandstag des WVNRW konnte dann auch am 22.09.2012 die Rechts-, Verfahrens- und Ehrenordnung beschließen, mit deren Hilfe zukünftig ein einheitliches und an den Verbandsinteressen orientiertes Graduierungsverhalten erreicht werden kann.

Bislang gab es im WVNRW, speziell in den einzelnen Fachschaften, detaillierte und transparente Regeln für die Schüler- und Meistergrade bis zum 4./5. Dan bzw. Leong Toan. Für höhere Graduierungen fehlte es an vergleichbaren Regeln. Dies ist nun geordnet worden und in der Folge wurden die teilweise seit Jahren ausstehenden höheren Graduierungen beschlossen und anlässlich des Niederrhein Cups des WVNRW am Samstag, dem 17.11.2012 durch Überreichung der Graduierungsurkunden vollzogen.

Für die Fachschaft "Chen Tao Wushu" wurden von Verbandsvizepräsident Roland Czerni und Vorstandsmitglied Michael Mende die Urkunden zum 10. Leong Toan an Hans Stresius, zum 9. Leong Toan an Florian Hahn und zum 7. Leong Toan an Christoph Lemm und Frank Olislagers ausgehändigt. Karl-Dieter Alletter konnte krankheitsbedingt seine Urkunde zum 6. Leong Toan nicht entgegennehmen, dies wird in Kürze nachgeholt.

 

 

Autor: Frank Olislagers

 

 

Chen Tao Wushu Lehrgang am 23.09.2012

Trotz der Verlegung des ursprünglich in Krefeld geplanten Lehrgangs nach Duisburg klappte alles reibungslos. Bei einer Vielzahl von Mitgliedern der Vereine, die sich in der Fachschaft Chen Tao Wushu unter dem Dach des Wushuverbandes NRW zusammen-gefunden haben, stieß der Lehrgang unter dem Thema "Kurzstock und Langstock" (Formen und Partnerübungen) auf reges Interesse.

So konnte der Fachschaftsvorsitzende Karl-Dieter Alletter (6. Leong Toan) über 30 Teilnehmer zum Lehrgang begrüßen. Er stellte die beiden Referenten Margot Olislagers (5. Leong Toan) und Ralf Ewald (3. Leong Toan) kurz vor und teilte danach die Lehrgangsteilnehmer in zwei Gruppen ein.

Margot Olislagers übernahm das Training mit dem Langstock. Sie führte zunächst aus, dass die anschließenden Übungen auch für die Teilnehmer geeignet sind, die nicht oder bisher noch nicht mit dem Stock trainiert haben, weil sie - wie jeder im Anschluss auch selbst feststellen konnte - eine gute Korrektur für falsche oder unwirksame Techniken darstellen. Beim Training mit dem Langstock erhält man eine direkte Rückmeldung, ob richtig ausgewichen, wirksam geblockt oder geschlagen wurde. Danach folgten einige Grundübungen, um sich mit dem Stock vertraut zu machen. Anschließend folgte die Anwendung des dritten Teils aus der Großen Drachenform des Chan Shaolim Si Kung Fu, der "Da Lung Kuen".

Dieser Formenteil besteht aus zwei Teilstücken mit jeweils 12 Bewegungen, wobei das zweite Teilstück die spiegelverkehrte Ausführung des ersten Teilstücks ist. Die jeweiligen Techniken wurden anhand einiger beispielhaft dargestellten Block- und Konter-bewegungen geübt und vertieft. Margot Olislagers ermunterte die Teilnehmer dazu, die eigenen Formen auch einmal mit einem Stock zu trainieren, um so den Energiefluss und Wirkungsweisen der jeweiligen Formen dadurch besser zu verstehen. Es muss sich bei diesen Übungen auch nicht unbedingt um einen Stock handeln, genauso gut können andere Waffen, wie z.B. Säbel oder Schwert verwendet werden.

Ralf Ewald hatte das Training mit dem Kurzstock übernommen und machte die Teilnehmer zunächst einmal mit den grundsätzlichen Schlag-, Stoß- und Blocktechniken des Kurzstocks vertraut. Daran schlossen sich eine Vielzahl von Partnerübungen mit Angriff und Verteidigung an, die ausgiebig zu üben waren. Ralf Ewald demonstrierte eindrucksvoll, dass auch die Kurzstocktechniken kompatibel mit den waffenlosen Techniken sind, so dass es, in Abhängigkeit vom jeweiligen Kampfstil, zu abweichenden Ausführungen kommen kann und muss. So konnten die Teilnehmer beim Üben ihrem gewohnten Bewegungsmuster treu bleiben und um die Kurzstocktechniken ergänzen.

Nach gut 3,5 Stunden fand der Lehrgang ein Ende und die Teilnehmer, aber auch die Referenten konnten zufrieden den Heimweg antreten.

 

Chen Tao Wushu Lehrgang am 17.06.2012

In Kooperation mit dem Wushuverband NRW richtete die Fachschaft Chen Tao Wushu am Sonntag, dem 17.06.2012 einen Fortbildungslehrgang aus. Wie alle chinesischen und chinesisch-indonesischen Kampfstile hat das Chen Tao Wushu als Sammelbegriff für die Kampfkunst von Sifu Tze Dschero Khan Chen Tao Tze eine starke Verwurzelung in der chinesischen Philosophie und eine enge Bindung an die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Daher kommt auch im Chen Tao Wushu die Theorie nicht zu kurz und es werden regelmäßig entsprechende Seminare und Lehrgänge angeboten. Dieses Mal konnten auch Gäste aus dem American Kenpo und dem Dju Su begrüßt werden.

Als fachkundige Referenten standen Dai Sifu Karl-Dieter Alletter (5. Leong Toan) und seine Tochter Yvonne Alletter (1. Leong Toan) zur Verfügung, die sich beide seit Jahren schwerpunktmäßig mit dem sehr umfangreichen Themenkomplex der Traditionellen Chinesischen Medizin beschäftigen.

Als Gesundheitssystem ist die TCM ca. 8.000 bis 10.000 Jahre alt und daher konnten auf diesem Lehrgang auch nur die groben Grundzüge und essenziellen Grundlagen dieses komplexen Systems vorgestellt werden. Die Teilnehmer konnten so einen guten Ein- und Überblick über dieses von unserer westlichen Medizin so unterschiedliche Gesundheitssystem erlangen. Dabei konzentrierten sich die beiden Referenten nach einer kurzen Einführung auf die praktischen Anwendungsmöglichkeiten der chinesischen Massage (Tuina, Anmo) und einigen wenigen Techniken der Akupressur, die dann von den Teilnehmern paarweise ausgiebig geübt werden konnten.

Kampfkünstler im Chen Tao Wushu müssen ab einer bestimmten Qualitätsstufe immer auch Grundkenntnisse des menschlichen Körpers und seiner Funktionsweise besitzen, denn nur mit diesem Wissen können auch die Wirkungen und Folgen der Kampftechniken beurteilt und letztlich auch verstanden werden; dazu dienen in unserer Fachschaft diese Theorielehrgänge in Verbindung mit den technischen Lehrgängen.

 

Chen Tao Wushu Lehrgang am 04.03.2012

Am Sonntag, dem 04.03.2012 fand der erste Lehrgang der Fachschaft Chen Tao Wushu von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr in der Sporthalle an der Realschule Stormstraße in Duisburg-Rheinhausen mit über 40 Kampfkünstler aus Duisburg, Werne, Grevenbroich, Grefrath und Geldern statt. Erstmalig standen Waffentechniken im Chen Tao Wushu als Lehrgangsthema auf dem Programm. Die Referenten Hans Stresius (10. Leong Toan) und Frank Olislagers (7. Leong Toan) hatten für diesen Einstieg den einfachen chinesischen Säbel und den Langstock ausgewählt. Nach Begrüßung durch den FachschaftsvorsitzendenKarl-Dieter Alletter führte Hans Stresius kurz in die Grundlagen des Waffenkampfes im Chen Tao Wushu ein.

Anschließend wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt und nach rund 2 Stunden wurde gewechselt, so dass alle Teilnehmer die Möglichkeit hatten, beide Waffen kennenzulernen. Hans Stresius begann in seinen Übungseinheiten mit den Grundtechniken des chinesischen Säbels, bei den daran anschließenden Partnerübungen hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, mit schweren kampftauglichen Säbeln zu üben, was für die meisten eine wirkliche neue und nachhaltige Erfahrung war. Es ist etwas völlig anderes, mit ca. 1,5 kg schweren Eisensäbeln zu trainieren als mit den leichten Säbeln des modernen Wushu. Der Eisensäbel verbietet aufgrund seines hohen Gewichtes und der damit verbundenen Bewegungsdynamik akrobatische Elemente wie man es aus dem modernen Wushu kennt. Das anschließende Üben der Form mit Holzsäbeln war da sicherlich schon fast eine Erholung.

Frank Olislagers begann in seinen Übungseinheiten ebenfalls mit den Grundtechniken des Stockes und zeigte anhand einiger Bewegungsübungen die spezielle Dynamik des Langstocks, der in seiner Grundform die Basis für viele verschiedene asiatische Waffen ist. Daran anschließend begannen die Teilnehmer mit dem Erlernen der Langstockform als Partnerform. Mit dieser Form werden die wesentlichen Grundtechniken des Langstocks geübt und daher kann sie als Fundament für weitergehende Techniken mit dem Langstock dienen. Zum Schluss wurden noch einige direkte Partnerübungen mit dem Langstock gezeigt, bei denen deutlich wurde, wie gut sich der Langstock als Verteidigungswaffe eignet, wenn die Techniken konsequent auf Vitalpunkte eingesetzt werden.

 

Chen Tao Wushu Gürtelprüfung zum 1. Leong Toan am 22.01.2012

Am Sonntag, dem 22.01.2012 war es soweit, der Braungurt Ulrich Micke stellte sich der Prüfung zum 1. Leong Toan (1. Meistergrad) vor der Prüfungskommission der Fachschaft Chen Tao Wushu, bestehend aus Hans Stresius (10. Leong Toan), Florian Hahn (9. Leong Toan) und Karl-Dieter Alletter (6. Leong Toan).

Nach einer langen Trainingszeit von mehr als 15 Jahren hatte der 56jährige Ulrich Micke nun das Prüfungsprogramm zu absolvieren. Zur Einstimmung waren verschiedene Qi Gong – Übungen zu absolvieren, woran sich die Vorführung der Formen (Kuen) anschloss. Neben der exakten Abfolge der Techniken war hier auch Präzision, Kraft und Dynamik gefordert, was ohne korrekten Stand, richtige Atmung und intensive Technikausführung nicht möglich ist. Nach diesem konditionsintensiven Prüfungsabschnitt galt es dann für den Prüfling gemeinsam mit seinem Partner Alexander Schmiedtchen die geforderten Kumiten (Dui Da) und Befreiungen (Haitatsu) auszuführen. Bei diesen Prüfungsteilen stand nicht so sehr die exakte Abfolge der Techniken im Vordergrund, sondern der Kampf- und Verteidigungswille musste in der möglichst realistischen Technikausführung deutlich erkennbar sein. Damit war dann auch das tatsächliche Selbstverteidigungspotenzial des Prüflings gut erkennbar. Durch die Vielzahl der vorgegebenen Kumiten und Haltepositionen sowie durch die Ernsthaftigkeit und Konsequenz des Angriffs stellte dieser Prüfungsabschnitt eine unbedingte Stresssituation dar, die dem Prüfling körperlich und mental auch alles abverlangte. Auch diese Anforderungen erfüllte Ulrich Micke sehr gut, was auch unter Berücksichtigung seines Alters eine wirklich beachtliche Leistung war. Am Ende dieses anstrengenden Prüfungsabschnittes war dann auch eine kurze Erholungspause erforderlich, galt es doch im abschließenden theoretischen Prüfungsteil zu beweisen, dass dem Prüfling neben den rein technischen Aspekten des Chen Tao Wushu auch die grundlegende Theorie des Kampfsystems als solches, aber auch generell der asiatischen Kampfkünste bekannt ist. Hier wurde Fragen zur Entstehung und Entwicklung der asiatischen Kampfkünste, zu den philosophischen Grundlagen sowie zu den Berührungsbereichen mit der traditionellen chinesischen Medizin gestellt, die aber allesamt vom Prüfling richtig und umfassend beantwortet werden konnten.

Nach einer kurzen Beratung verkündete dann Dai Sifu Tjou hin Hans Stresius als Vorsitzender der Prüfungskommission das Bestehen der Prüfung, gratulierte dem Prüfling und ging dabei auch noch auf einzelne Teile der Prüfung ein. Nach Aushändigung der Prüfungsurkunde durch Dai Sifu Florian Hahn bekam Ulrich Micke dann von seinem Sifu, Frank Olislagers (7. Leong Toan) den schwarzen Gürtel überreicht, der nun den neuen Abschnitt auf dem Kampfkunstweg auch äußerlich markiert.